Am nächsten Tag, es war ein Samstag, musste Mort in einem kleinen Laden in der Altstadt als Ferienjob arbeiten, um Geld für ein Geburtstagsgeschenk für Victoria zu verdienen. Ja, das mag romantisch klingen, aber in Wirklichkeit ist so etwas doch eher peinlich, zumal ihn die Betroffene immer wieder freundlich, aber bestimmt abservierte.
So erschien es jedenfalls Mort, der gerne und an allem zweifelte. Was er noch lieber tat, war, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und sich darin zu verlieren. So driftete er des öfteren für unbestimmte Zeit in einen sehr seltsamen Tagtraum ab, besonders bei seiner Arbeit in diesem Souvenirladen. Er stand da, die Augen verklärt geradeaus, während die amerikanischen und italienischen Touristen kleine Glöckchen an Schnüren unbemerkt in ihren Sakkoinnentaschen oder Unterhosen verschwinden ließen (anstatt, wie man es eigentlich machen sollte, vier Euro neunzig dafür zu bezahlen).
Mort war es ziemlich egal. Für ihn war Langeweile das Schrecklichste, was er sich vorstellen konnte, und in diesen Tagträumen konnte er sich so einiges Vorstellen. Dabei ging es aber meistens darum, dass er als heroische Hauptfigur die Welt oder Victoria Fox oder alle beide rettete. So etwas sah dann, wie ich zufällig weiß, aus wie folgt:
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