Mieses Mahl

Um sechs Uhr erinnerte sich Mort daran, dass nun laut der Schwester das Abendessen serviert wurde, und machte sich wieder auf den Weg, um den Speißesaal zu finden. Es hätte sich ruhig jemand um ihn kümmern können, fand Mort. An solch einem seltsamen, lieblosen Ort war er noch nie gewesen. Außer… nein, nicht einmal mit der Schule war das vergleichbar.

Das Essen war passend zum Ambiente.

Weihnachten konnte Mort im Speißesaal nicht entdecken. Es gab ja noch eine zweite Sitzung um sieben.

„Verzeihung,", sagte ein unbekannter grauhaariger Mann mit augenscheinlich einer Woche Schlafdefizit, „ist dieser Platz noch frei?"

Das war der Platz neben Mort in der Tat, und Mort hatte keinen Grund, etwas anderes zu behaupten.

„Danke.", sagte der graue Herr und nahm Platz, „Mort, nehme ich an?"

„Richtig." Mort war schon lange zu verwirrt, sich zu wundern, woher ihn jeder zu kennen schien.

„Ich soll dir das hier von Weihnachten geben."

Unter dem Tisch, auffallend unauffällig, gab der Herr Mort eine Serviette.

Mort bedankte sich und wischte sich den Mund ab.

„Es ist eine Nachricht.", machte der Unbekannte ihn aufmerksam.

Mort betrachtete die Serviette, entschuldigte sich und las.


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