noch immer

Draußen ist es dunkel. Ich habe meinen Rollkragenpullover ausgepackt. Eigentlich ist es ein Longsleeve. Aber Rollkragenlongsleeve gefällt mit nicht. Tante Wiki meint, ich solle Rollkragenlangärmer sagen.

Jetzt ist die Woche wirklich um. In etwa vier Stunden. Vorher kam ein Anruf. Man würde sich Sorgen um mich machen. Wieder einmal. Ich wundere mich kurz. Dann leg ich auf. Für mich alleine sein. Wozu? Gestern waren ein paar Leute da. Wir haben über verschiedene Sachen diskutiert. Meinungen, vermischt mit Halbwissen und ein paar Behauptungen. Nette Leite. Teilweise.

Im Mail meinte sie, ich soll mehr rausgehen. Menschen kennen lernen. Den Kontakt nicht ganz abbrechen. Zu dem da draußen. Ich habe mich immer mehr verkrochen, bis ich nicht mehr weg kam. Immer wieder werfe ich mir das Gleiche vor, anstatt etwas zu ändern. Wie früher halt. Ich will nicht in alte Muster zurückfallen. Für einen Moment überlegt jemanden aufzusuchen. Wieder verworfen.

Irgendwann habe ich dann mit dem roten Faden geplaudert. Er klag etwas zerzaust, aber sonst ganz gut. Ich meinte, dass wir uns nun öfters begegnen würden. Weiß nicht, ob er es verstanden habe. Beim gehen hinterließ er eine rote Spur. Ich fragte mich schon, wie es sei, wenn er zweimal den gleichen Ort aufsuchen würde. doch er konnte zugleich dort sein und eine Spur auf der alten hinterlassen ohne, dass sich die Welt in nichts auflöst. Das sei auch nur eine blöde Erfindung.

„Verdrängen!“, schreit sie, während ihr Kopf immer wieder untergeht. Ich will helfen, schaffe es nicht. Bekomme nicht einmal ein Wort heraus. Dann ist sie weg. Einfach fallen lassen. Ihr folgen. Doch dann schauen mich wieder alle so komisch an. Gesellschaft. Dazu habe ich noch einiges zu sagen. Und zu den Menschen, die es nicht verstehen. Ich sehe euch nicht als Feinde. Höchstens als Konkurrenz. Weil ihr versucht Dinge zu verbreiten, die mit meinen nicht vereinbar sind. Ich hoffe, dass sie wieder auftaucht. Irgendwann hole ich sie.

Derweil starre ich aus dem Fenster. Die Menschen, die versuchen nicht hinzufallen. Autos, die versuchen, die Menschen nicht zu überfahren und Ampeln, die von niemanden beachtet werden. System nennen sie es. Aber selbst haben sie es nicht getestet. Haben ja andere gemacht. Wem kann man vertrauen? Dem, der alles durchdenkt oder dem, der alles ausprobiert. Es macht gar keinen Sinn darüber nachzudenken, weil man damit in die erste Gruppe fällt. Sollte man es ausprobieren, ist man in der zweiten. Aber schon bald bemerkt man, dass es eigentlich keine klare Trennung gibt und eine Mischung am klügsten ist.

Dieser Text verleitet mich wieder dazu, den Blog zusammenzulegen.


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