[Trigami-Review]
Townbuddy ist ein Social Network, das erst vor wenigen Tagen gestartet ist. Zu Beginn werde ich über die Ziele von Townbuddy schreiben, danach gehe ich auf Erkundungstour und am Ende gibt es ein Fazit mit einigen Verbesserungsvorschlägen.
Was ist Townbuddy?
Townbuddy ist eine Website, wo man mit seinen Nachbarn in Kontakt treten kann. Es geht darum Freundschaften zu pflegen und neue zu knüpfen. Man kann über aktuellen Klatsch und Tratsch plaudern, sowie Nachbarschaftshilfe suchen oder anbieten. Weiters gibt es einen Flohmarkt, wo man Dinge ver- und ankaufen kann.
Auf geht`s!
Die Anmeldung verläuft problemlos. Es gibt nur wenige Felder, wovon alle bis auf das Alter Pflicht sind. Hier wäre es nett, wenn man nur AGB-konforme (>13 Jahre) Geburtstage eingeben könnte. Nachdem man seinen Namen, die Adresse, einen Nickname sowie ein Passwort und eine E-Mail-Adresse angegeben hat, geht es schon weiter.
Etwas abgeschreckt hat mich der Satz „Ich akzeptiere die AGBs und die Nutzung der Datendurch (sic!) unsere Sponsoren“. Allerdings steht in den AGB folgendes: „5.3 Ihre personenbezogenen Daten werden nicht ohne Ihre Zustimmung an Dritte weitergegeben. Sie können Ihre Einwilligung (sofern diese erteilt wurde) jederzeit widerrufen. Bei Widerruf oder Nicht-Einwilligung bleibt Ihre Teilnahme an Townbuddy.net natürlich unberührt.“
Als nächstes werden verschieden Gratis-Angebote angezeigt. Probeabos von der Kleine Zeitung und dem Standard, Boxershorts, Visitenkarten und eine Ausgabe des Chip. Diese habe ich nicht in Anspruch genommen und bin direkt weiter zur Anpassung des Profils. Neben allgemeinen Dingen gibt es auch einen speziell auf das Nachbarschaftsnetzwerk zugeschnittenen Bereich:
Eine weitere angenehme Überraschung war die Möglichkeit zur Erstellung eines Buddys. Dies ist ein Avatar, welches in Folge auf der Karte mit Nachbarn von Townbuddy, im Profil sowie in den Postkarten (den internen Nachrichten).
Die Möglichkeit anzugeben, wo man schon gewohnt hat ist sinnvoll. Wo man gerne wohnen würde finde ich interessant, aber man sollte nicht verpflichtend eine Straße angeben müssen.
Ein weiterer Punkt heißt Talente. Es wird offen gelassen was man hineinschreibt, aber man kann auch Fotos und Videos hinzufügen. Eine normale Fotogallery gibt es auch.
Unter Tipps kann man Empfehlungen (Essen, Nightlife, Romantik, Hausbesetzung,…) zu bestimmten Adressen angeben. Mit Bewertung, Kommentar und Foto.
Mein nächster Schritt war die Erkundung der Karte. Zu Beginn war ich erfreut, dass es in meiner direkten Umgebung schon einige User von Townbuddy gibt, als ich sie jedoch angeklickt habe, waren die Profile meist nur sehr spärlich befüllt oder komplett leer. Fotos waren sowieso eine Seltenheit. Diese führe ich jedoch darauf zurück, dass es Townbuddy noch nicht sehr lange gibt.
Danach ging es wieder auf die Startseite zurück. Dort werden verschieden Dinge angezeigt:
Interessant habe ich den Punkt „Darüber sprechen deine Nachbarn“ gefunden, aber nachdem ich auf eine Nachricht geklickt habe, wurde ich nur verwirrt.
Anscheinend wurden alle Kommentare von den Profilseiten angezeigt und wenn das nicht schon komisch genug wäre, wurden alle Wörter, die es auch als Nicknamen gibt zu derjenigen Person verlinkt. Als nächstes habe ich mich „was“ genannt. „Ich“ hatte schon jemand…
Als nächstes ging es auf eine Gruppenseite.
Au. Noch ein unguter Flüchtigkeitsfehler. „Beschrebung“ statt „Beschreibung“. Als ich dann sah, dass da Informations stand wurde ich etwas misstrauisch. Irgendwie erinnerte das ganze Design auch an studiVZ und somit an ein altes Facebook. Ein Blick in den Quelltext machte mich nicht wirklich klüger und so verwarf ich die Hypothese wieder.
Damit war die erste Erkundung von Townbuddy auch schon zu Ende.
Fazit
Die Idee für sich ist toll. Ich würde gerne mehr Kontakt mit meinen Nachbarn haben und die Möglichkeit anzugeben auf was man gerade Lust hat (Kaffee trinken, Kino,…) ist auch nett. Ein großes Problem sind im Moment die fehlenden User. Doch es gibt auch weitere Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben, bzw. die ich anders machen würde.
- Hilfen zu den einzelnen Punkten wären sehr gut
Ich weiß noch immer nicht wozu die Social Points dienen und wofür man sie bekommt (2 gab es für das Hochladen eines Fotos) - Eine bessere Kommunikationsplattform ist wichtig
Es ist nett, wenn ich mir alle Kommentare aus dem Umkreis von x Kilometer anzeigen lassen kann, schlauer werde ich dadurch nicht und eine echte Diskussion kommt auch nicht zustande. Es braucht etwas mit einer Thread-Struktur. Irgendwie muss ich mir alle Beiträge einer Diskussion ansehen können und mich selbst einbringen. - Grafisch und Usability-mäßig muss noch viel getan werden. Townbuddy ist schnell, aber es dauert meist bis man dahin kommt, wo man hin will.
- Es müssen viele Fehler ausgebessert werden. Nicht programmiertechnisch, sondern was Rechtschreibung bzw. Sinnhaftigkeit an sich betrifft.
- Ich mag den Punkt „Meine Feinde“ nicht. Es soll der Kontakt unter den Nachbarn gefördert werden und das über das Verachten bestimmter Personen zu erreichen finde ich den falschen Weg. Es ist natürlich, dass Menschen lästern, aber dies sollte man nicht fördern.
- Auf der Karte werden die Namen der User voll angezeigt, während im Profil die Nachnamen ausgeiXt sind
- Die Dinge, die auf der Startseite angezeigt werden sind nicht relevant.
- Der Altersschnitt der User ist mir zu hoch, aber das wird sich hoffentlich noch ändern, wenn mehr User kommen.
- Es gibt keine Einladen-Funktion
- Bei Tipps könnte man eine Kooperation mit Qype oder einem ähnlichem Anbieter eingehen. Alleine hat man heutzutage im Web fast keine Chance mehr. Gerade hier könnte es passieren, dass jemand eine Facebook-Application macht, welche die Funktionen von Townbuddy ersetzt und schon sieht man durch die Finger.
- Mehr Auswahlmöglichkeiten bei der Gestaltung des Buddy wären super
Townbuddy hat ein gewisses Potential, aber es wird schwer sich gegen „die Großen“ durchzusetzen, wenn man nicht kräftig Gas gibt.
Noch einmal der Link, falls ihr schauen wollt, wer euer Nachbar ist und was er gerne macht: Townbuddy
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