Die User gehen neue Wege und Fernsehanstalten müssen sich anstrengen, damit sie nicht vom Zug überrollt werden. Über den ORF, ATV, User-Generated-TV und den besten Tools dafür. Die Fernsehrevolution in einem Beitrag.
CC photo credit: James Good
Ich besitze keinen Fernseher
Als ich nach Wien gezogen bin, hatte ich lediglich zwei Koffer und meine Laptoptasche bei mir. Vorläufig konnte ich bei Verwandten wohnen. Nach einer 3er-WG bin ich diesen Sommer in eine 2er-WG umgezogen. Seit einem Jahr lebe ich ohne Fernseher. Wenn ich mich zurückerinnere, hat es eine Zeit gegeben als ich beinahe täglich mehrere Stunden vor dem Fernseher verbracht habe. Heute erscheint mir das verrückt. Ich kann nicht mehr nur vor dem Fernseher sitzen. Meist habe ich den Laptop bei mir oder zumindest das Handy, um meinen Drang nach Informationen und Interaktion zu befriedigen.
Damals bin ich nach Hause gekommen, habe mich vor den Fernseher gesetzt und das geschaut, was gerade lief. Bestimmte Sendungen, vor allem Serien, wurden fix in die Wochenplanung integriert. Diese waren auch Schuld, dass ich nichts mit Freunden unternommen habe. Schließlich läuft die Serie nur zu diesem Zeitpunkt und man will nichts verpassen. Wenn es nicht anders ging, wurden sie aufgenommen. Aber auch nur ungern.
Man kann sagen, mein Leben war an das Fernsehprogramm angepasst.
In Wien hat sich das ganze schlagartig geändert. Ich besaß keinen Fernseher. Zu Beginn habe ich eine Serie noch bei den Bekannten geschaut, aber das hat sich schnell geändert. Ich habe begonnen die alternativen Möglichkeiten intensiver zu nützen. Dadurch hat sich mein Medienkonsum stark geändert. Das Internet wurde zum zentralen Punkt. Ich habe täglich gebloggt, hunderte Blogs verfolgt, Serien online geschaut oder heruntergeladen. Bei wichtigen Ereignissen habe ich mir die Livestreams von englischen/amerikanischen Nachrichtensendern angesehen. Bis auf das tägliche bloggen, hat sich daran nicht viel geändert.
Ich schaue Serien, wenn sie erscheinen im Original-Ton und HD und nicht ein halbes Jahr später im ORF. Manche schaffen es auch gar nicht nach Österreich. Den Zeitpunkt bestimme ich und keine Medienanstalt. Informationen hole ich mir aus dem Netz. Dank Twitter ((Beispiel: Erdbeben in Mexiko)) und Blogs meist vor den großen Medienanstalten ((Aktuelles Beispiel: Errichtung eines Google Datencenters. 7 Monate vor Bekanntgabe)). Dank RSS-Feeds kann ich mir ein minutenaktuelles Magazin zusammenstellen, das genau meine Interessen behandelt. Und Blogs erheben erst gar nicht den Anspruch objektiv zu sein, doch das wird Thema eines anderen Beitrags sein.
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Was bietet der ORF?
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Ich habe mir das Programm vom ORF für Donnerstag den 20.11.2008 angeschaut, damit ich nicht nur über das Programm von vor zwei Jahren schreibe.
Im ORF 1 laufen 14 Kinder- und 18 Jugendserien ((es handelt sich jeweils um Folgen nicht um verschiedene Serien)), 2 Serien nach 20:00 Uhr, 4 Newsschnipsel, 3 Komödien und 1 Dorfers Donnerstalk. Der ORF 2 ist mit 8 Nachrichtensendungen, 4 Wettersendungen, 2 Kochsenudngen, 6 Telenovelen, 11 Infosendungen, 2 Talkshows, 1 Film und Universum zumindest gut von ORF 1 differenziert.
Von den 34(!) Serien in ORF 1 interessiert mich lediglich eine und die habe ich bereits mit Originalton gesehen. Dorfers Donnerstalk empfinde ich noch als interessant. Die besten Szenen werde ich aber via YouTube konsumieren können, der Rest ist sowieso nur Beilage.
Aus ORF 2 gibt es mehrere Informationssendungen, die ich als interessant ansehe, weil sie gut recherchierte(?) Hintergrundinformationen bringen. Doch wenn mich ein Thema interessiert, werde ich bereits mehr Informationen dazu haben, als sie in der Sendung unterbringen können. Noch dazu habe ich echte subjektive statt falsche objektive Standpunkte konsumiert. Video- und Bildmaterial ist in den meisten Fällen auch genügend vorhanden.
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Was ich mir vom ORF erwarte
CC photo credit: woodleywonderworks
Zentrale Frage ist für mich die Aufgabe des ORF. Ein Sender für die Bevölkerung. Jeder ist schuldig, bis er seine Unschuld beweist und muss Gebühren zahlen ((Inzwischen zumindest nur noch, wenn man den ORF auch schauen kann. via Thomas)).
Ausgelöst durch eine Aussage von Wolfgang Lorenz („Scheiß Internet“ ((siehe auch)) ) ist in der Blogosphäre eine Diskussion über den ORF und das Internet entstanden (1 2 3 4 5 6 7 8 …). Soweit ich die Diskussion mitbekommen habe, geht es vor allem darum wie sich der ORF in Zukunft im Internet geben soll, bzw. das „junge Publikum“ ((hat nicht wirklich etwas mit internetaffinen Publikum zu tun)) einbindet. Ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal. Der ORF hat mich bereits verloren und wird nicht zurückbekommen. Warum auch? Immer mehr Contentlieferanten werden erkennen, dass der Weg über klassische Sendeanstalten nicht mehr zum Erfolg führt. Monty Python macht es vor. Sie geben ihr gesamtes Material in hoher Qualität, katalogisiert und getaggt auf YouTube. Warum sollte ich dann noch auf den ORF warten, dass er sich irgendwann erbarmt etwas davon spätnachts zu übertragen? South Park gibt es ebenfalls bereits komplett online. Warum ich von Liveübertragungen im ORF nur wenig halte, werde ich im letzten Abschnitt schreiben. Ich erwarte mit vom ORF also gar nicht, dass er das sendet, was mich interessiert. Was will ich dann?
Etwa jeder zweiter Österreicher hat einen Internetzugang. Doch nur die wenigsten nutzen auch die dadurch entstandenen Möglichkeiten. Laut der aktuellen Media-Analyse ((Direkt-Link leider nicht möglich.)) wird es hauptsächlich zum E-Mail schreiben und gezielten Suchen verwendet. Blogs, Social Networks, kollaboratives Arbeiten und hunderte andere Verwendungszwecke gehen vollkommen unter. Zwei weitere Beispiele: An der Universität wurde in der Lehrveranstaltung Arbeitstechnik Multimedia gefragt, wer aller bloggt. Von dreißig Teilnehmern waren dies vier Personen, wovon eine angab bei Yigg zu bloggen. In der Lehrveranstaltung Arbeitstechnik Kommunikationsforschung kannten nur vier Teilnehmer von dreißig flickr. Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich dabei um die Studienrichtung Publizistik- und Kommunikationsforschung handelt. Ein großer Teil der Teilnehmer möchte später Journalist werden. Dass sich nur 10% von ihnen im Web auskennen hat mich schockiert.
Ich erwarte mir vom ORF, dass er in seiner Position als öffentlich-rechtlicher Sender die Bevölkerung für ein neues Medienzeitalter, das schon angebrochen ist, vorbereitet. Selbst wenn er sich dadurch selbst auslöscht, sehe ich es als seine Aufgabe, dass er für eine bessere Medienkompetenz einsetzt. Jeff Jarvis sagt in einem Interview mit dem elektrischen Reporter, dass News-Medien schrumpfen werden und klassische Medienhäuser neue Aufgaben haben. Sie sollen diese erfüllen indem sie den Menschen Tools zu Verfügung stellen, mit denen diese besser ihren Newsalltag bewältigen können. Gemeint sind unter anderem Plattformen, wo ihre Inhalte ein Podium bekommen. In meinen Augen ist dafür schon zu spät. Andere Unternehmen haben sich dieser Aufgabe angenommen oder die User hosten ihre Plattform selbst. Ein großer Teil der Bevölkerung weiß nicht einmal von der Existenz solcher Dienste.
Dan Gillmor sagt, dass Journalisten die Welt nicht mehr von außen betrachten sollen, sondern selbst ein Teil von ihr werden müssen. Um nicht noch weiter in die zukünftigen Aufgaben von Reportern abzuschweifen, zurück zum ORF.
Als erstes muss der ORF selbst mit dem Internet vertraut werden, was nicht heißt, dass er seine Internettätigkeiten ausbauen soll, und dann muss er den Österreichern helfen sich dort zurecht zu finden. Wege gibt es viele und es ist auch nicht Ziel dieses Beitrags eine mögliche Strategie aufzuzeigen. Der ORF wird in seinem aktuellen Status untergehen. Ich will, dass er die Bevölkerung nicht mitreist, sondern ihr hilft in tausenden Booten eigenständig in die Zukunft zu segeln.
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Die Privaten sind auch noch da
Ich kann mich noch erinnern, wie ich mich gefreut habe, als endlich ein dritter Sender gekommen ist ((Wir hatten nur terrestrischen Empfang.)). Doch mit der Zeit haben mich die neuen Formate immer mehr gelangweilt. Dennoch ist es eine Alternative zum ORF geblieben. Dank Judith habe ich hin und wieder einen kleinen Einblick in den Sender bekommen und beim letzten Barcamp wurde dann das ein Teil der zukünftigen Internetstrategie von ATV enthüllt. Bei Max oder Ritchie kann man sich das entsprechende Video ansehen.
ATV wird seiner Community, die ohne Frage bereits besteht, eine Plattform bieten, wo sie ihre Inhalte präsentieren kann. Soweit es möglich ist, will man auch die Eigenproduktionen On-Demand ((Der ORF plant ähnliches ab 2009)) anbieten.
Ob ATV es schafft weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist es ein guter Ansatz die Leute einmal eine andere Seite des Internet zu zeigen, als nur E-Mail und Informationssuche.
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Wir machen unser Fernsehen selbst
Nun komme ich zum eigentlichen Grund für diesen Beitrag. Livestreaming. Seit seinem Aufkommen hat es mich fasziniert. Was früher Fernsehanstalten vorbehalten war, ist nun jedem möglich. Die nötige Ausrüstung kostet, Computer vorausgesetzt, von 20€ aufwärts. Neben der Kombination aus Computer und Kamera kann man auch direkt über das Handy senden. Damit ergeben sich bisher ungeahnte Möglichkeiten. An dieser Stelle möchte ich euch drei Services für den Computer und eines fürs Handy vorstellen. Wer sich für weitere interessiert, kann gerne in meinen Bookmarks stöbern.
Alle drei Services sind von jedem halbwegs aktuellem Computer ohne Vorkenntnissen verwendbar. Es muss auch kein zusätzliches Programm installiert werden. Die Internetverbindung sollte je nach gesendeter Qualität eine gewisse Bandbreite aufweisen. Im Normalfall reicht eine normale DSL-Anbindung, wie sie im privaten Bereich üblich ist.
Alle Services sind kostenlos ((Stand: 20.11.2008)) nutzbar.
USTREAM
USTREAM ist der Klassiker unter den Livestreaming-Services. Innerhalb von Sekunden kann man mit seiner Sendung live gehen.
1. Anmelden (OpenID wird unterstützt)
2. Broadcast Now klicken -> neues Fenster öffnet sich, Flash fragt, ob es die Kamera verwenden darf
3. Broadcast Now klicken -> Sendung geht live
Links oben bekommt man den Link zur eigenen Show. Man kann ihn aber auch direkt aus dem Fenster heraus zu twitter schicken. Der Chat startet automatisch und jeder kann schreiben. Um seinen Nick zu ändern muss man den Befehl /nick NICKNAME eingeben. Wenn man will kann man über den Button Record Now die Sendung gleich aufnehmen, damit sie später On-Demand zur Verfügung steht. Über die Advanced Settings kann man die Framerate einstellen, das Bild smoother machen, das Soundmixing einstellen oder den Chat anzeigen. Weiters gibt es die Möglichkeit Cohosts einzuladen, also weitere Personen, die eine Kamera haben und über den gleichen Kanal streamen sollen. Auch einfache Text-Einblendungen oder eine Youtube-Video im Bild laufen lassen ist möglich.
Dann sind die Möglichkeiten von USTREAM auch schon erschöpft. Wer schnell etwas streamen will und keine aufwendigen Einblendungen braucht, kann damit sicher etwas anfangen.
Mogulus
Mein ehemaliger Favorit. Mogulus bietet viele Anpassungsmöglichkeiten und ein tolles Studio. Auch hier läuft alles im Browser ab. Hier sollte der Computer bereits etwas schneller sein, weil das Studio komplett auf Flash basiert und daher einiges an Rechenleistung fordert. Auch hier kann man sofort mit dem streamen beginnen, aber ich empfehle sich erst einmal mit den Möglichkeiten vertraut zu machen.
Man den Channel personalisieren (Themes, Farbe, Logo), Einblendungen vorbereiten, Videos (dirket hochladen oder YouTube) einstellen, wenn man nicht live sendet, Werbung abschalten, Teammitglieder verwalten und noch ein paar Dinge.
Besonderes schön wurden die Einblendungen umgesetzt. Von Komplett-Overlays bis hin zu Laufzeilen ist alles Möglich. Ihr Aussehen wird über das Theme, welches für den Channel gewählt wurde, beeinflusst. Momentan sind fünf verschiedene verfügbar, die alle sehr professionell aussehen. Sender-Logos können selbst hochgeladen werden.
Bei der Sendung selbst kann zwischen verschiedenen Kameras und vorbereiteten Storyboard gewählt werden. Die Einblendungen werden live hinzugeschalten. Weiter kann man die Show automatisch aufzeichnen lassen. Ein Nachteil ist, dass die Einblendungen nicht mitaufgezeichnet werden. Tolles Feature ist die Möglichkeit Qik als Input zu verwenden. Einen Chat gibt es ebenfalls. Dort kann jeder ohne Anmeldung schreiben kann. Beim posten der ersten Nachricht wird man nach einem Nick gefragt.
Mogulus ist für alle, die mit mehreren Leuten einen professionell aussehenden Channel mit vielen Einblendungen haben wollen.
Mit Mogulus hab ich das Barcamp Vienna 08 gestreamt (einfach unterm Screen auf On Demand klicken).
make.tv
Der neue Stern am Livestreaming-Himmel. make.tv ist ein Startup aus Deutschland, das erst vor wenigen Wochen live gegangen ist. In meinen Augen das beste Studio mit umwerfenden Möglichkeiten.
make.tv ist vor allem dann zu empfehlen, wenn man mehrere Kameras hat. Diese können sowohl über einen Computer (entweder mehrmals das Studio öffnen oder den Flash Media Encoder verwenden) oder über mehrere Computer gestreamt werden. Es werden dann die verschieden Inputs angezeigt (leider noch kein Qik) und per Drag & Drop können sie in verschiedene Scenes gezogen werden. Dort werden sie, wie in einem Grafikprogramm verkleinert oder vergrößert, indem man sie an einem Eck nimmt und verändert. Klickt man in der Mitte kann man die Position verändern. Über weitere Regler kann man ihre Transparenz, Farbeinstellungen und mehr verändern. Killerfeature ist die die Bild-in-Bildfunktion. Entweder einen weiteren oder den gleichen Input in die Scene ziehen und anpassen. Die eingebauten Texteinblendungen sehen dagegen eher amteurhaft aus. Doch man kann Bilder hochladen und diese ebenfalls per Drag & Drop in die Scene ziehen und dort anpassen. So sind professionelle Logos, Hintergründe und mehr kein Problem mehr. Auch Soundfiles lassen sich so einfach einfügen. Einfach in den entsprechenden Bereich ziehen und schon werden sie abgespielt. Zwischen den verschiedenen Scenes (hunderte sind möglich) kann nahtlos hin und hergeschalten werden. Somit sind schnelle Kamerawechsel kein Problem mehr. Aufgezeichnet wird genau das, was der Zuseher auch live zu sehen bekommt. Es können weitere Produzenten eingeladen werden oder im Chat mit den Zusehern geschrieben werden. Einziger Nachteil: Wenn man chatten will, muss man sich anmelden. Doch das funktioniert nahtlos.
make.tv ist aktuell der Geheimtipp wenn es um Livestreaming geht. Ein großartiges Studio und viele Möglichkeiten. Allerdings sollte man zuvor etwas damit spielen und Hintergründe und Logos sowie Einblendungen vorbereiten. Dann bekommt man aber eine Übertragung, die an einen ganzen Übertragungswagen einer klassischen Sendeanstalt herankommt.
Mit make.tv habe ich Digitalks: Online Collaboration gestreamt. Zu Beginn ist der Ton sehr schlecht, weil ich versehentlich zwei Mikros paralell laufen habe lassen. Danach bekommt ihr 90 Minuten Video, die noch während die Veranstaltung lief On-Demand verfügbar waren und bald 500 Views haben. Bei der Veranstaltung waren etwa 70 Gäste.
Ein weiteres Beispiel ist eine Buchpräsentation von Jana.
Ich vermute, dass make.tv die Anmeldungen bald beschränken muss, weil sonst die Server in die Knie gehen. Nicht weil es schlechte sind, sondern weil es momentan das beste auf dem Markt ist.
Qik
Wer auch unterwegs streamen möchte greift zu Qik. Inzwischen unterstützt Qik eine große Anzahl an Mobiltelefonen, die populärsten sind aber nach wie vor das Nokia N95 sowie das iPhone. Der Installationsprozess unterscheidet sich je nach Telefon, ist aber grundsätzlich unkompliziert. Das iPhone muss allerdings gejailbreakt sein. Danach kann das Programm einfach via Cydia oder Installer geladen werden. Nach der Anmeldung bekommt man eine SMS zugesendet, die zur automatischen Authentifizierung dient. Danach kann man die Application starten, auf den roten Knopf klicken und schon wird gestreamt. Wenn man es zuvor auf der Website eingestellt hat, dann kann man per Knopfdruck einen Tweet an Twitter senden, um seine Follower darüber zu informieren, dass man nun streamt. Über den Chat ist es möglich mit der Person, die gerade streamt Kontakt aufzunehmen.
Die Nachteile sind hier sicherlich die Qualität, sowohl was Bild als auch was Ton betrifft. Weiters sollte man auf einen Datentarif achten, wo ein paar MB keine großen Kosten verursachen. Wie weiter oben ist es dafür Möglich Qik als Input für Mogulus zu verwenden. Dies kann man einfach auf der Website einstellen. Dort kann man den Service auch mit weiteren verknüpfen.
Für alle, die von überall zu jeder Zeit streamen wollen und denen Qualität nicht zu wichtig ist.
Mit Qik habe ich Teile eines Cornerstone-Konzerts gestreamt.
Flash Media Encoder
Bisher habe ich immer geschrieben, dass man sich keine Software installieren muss. Das stimmt. Doch mit dem Flash Media Encoder (Download) holt man noch mehr Qualität raus und bekommt weitere Einstellmöglichkeiten.
Den Flash Media Encoder installiert man lokal und überträgt dann über das Real-Time-Messaging-Protocol. Es ist etwas technisch, aber bis auf die richtige RTMP-Adresse muss man nicht viel einstellen. Wer möchte, kann aber damit herumspielen und so das letzte aus der Aufnahme rausholen. Ich empfehle das Tool auch, wenn man eine instabile Internetverbindung hat, da man damit eine lokale Kopie des Streams erstellen kann, die man danach hochlädt.
Der Flash Media Encoder funktioniert sowohl mit USTREAM, Mogolus als auch make.tv.
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Fazit
Es ist heute möglich mit geringem Kapital gute Live-Shows inklusive Aufzeichnungen zu erstellen. Jeder kann Produzent werden und zugleich steigt die Wahlmöglichkeit.
Klassische Fernsehsender verlieren damit ihre letzte Bastion, die der Livesendungen und Shows. Contentproduzenten beginnen mit der Direktvermarktung, weil das Internet jegliche Zwischenhändler überflüssig macht. Privatsender suchen ihr Glück als Onlineplattform und das öffentlich-rechtliche steht vor einer Sinnfrage.
Nachdem Print und Radio durch Blogger und Podcaster ersetzt/ergänzt/verändert wurde, ist nun das Fernsehen dran. Es steht nicht nur Millionen von Videoclips auf YouTube sondern auch tausenden kollaborativen Livesendungen gegenübersteht. Jede Nische kann besetzt werden und wenn ein Interesse nicht befriedigt wird, kann man selbst zum Produzenten werden.
Ich wünsche mir, dass diese Möglichkeiten auch in der Masse bekannt werden und vor allem in der Politik beginnt umzudenken. Auch die Rolle der Journalisten wird sich wandeln. Doch dazu mehr in einem der folgenden Beiträge.
Nach den 2732 Worten würde ich mich über ein paar Worte von eurer Seite freuen. Zukunft des Fernsehens? Aufgabe des ORF? Tools? Medienkompetenz? Einfach schreiben.
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