Vor knapp zehn Jahren bin ich nach Altenbeken gezogen. Zu Beginn habe ich mich nicht besonders für die Gemeinde interessiert. Ich bin hergezogen, weil sich mein Studium in Wien dem Ende zuneigte und wir uns entschieden haben, dass zwei Jahre Fernbeziehung genug sind. Inzwischen habe ich den Ort lieb gewonnen. Umgeben von schönen Wäldern, die von Wanderwegen durchzogen sind. Dreimal so viel Windenergie wird erzeugt, als der Ort selbst nutzt. Es gibt eine nette Buchhandlung und alle anderen Geschäfte, die man zum Überleben braucht. Am Bahnhof halten zahlreiche Züge, inklusive ICE, sodass man unkompliziert in zahlreiche andere Städte kommt.
Nach einiger Zeit habe ich begonnen, mich dafür zu interessieren, was im Ort los ist. Ich habe eine Info-Website und Facebookpage erstellt, Bürgerversammlungen und Infoabende besucht. Irgendwann die Facebookgruppe übernommen, als sie keinen Admin mehr hatte. So wurde der Bürgermeister auf mich aufmerksam und hat mich zu einem Gespräch eingeladen. Ich erfuhr einige Dinge über die Politik in der Gemeinde und er forderte mich auf, mich politisch zu engagieren. Gerne in seiner Partei oder einer anderen. Das schmeichelte mich. Aber damals war ich noch nicht bereit.
Letztes Jahr wurde ich von der SPD angesprochen. Ein weiteres Gespräch über Kommunalpolitik und die Einladung dort mitzumachen. Während es einige inhaltliche Überschneidungen gab, entschied ich mich am Ende dagegen. Auch aus Zeitgründen.
Über einen Kontakt nahm ich an einem öffentlichen Treffen des Ortsverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN teil. Ich kam mit den Leuten gut klar und freute mich, mehr mitzubekommen, was im Ort politisch passiert.
Im Herbst finden Kommunalwahlen statt. Ich habe mich entschieden als Parteiloser für die Liste des Ortsverbands von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu kandidieren. Bei der Mitgliederversammlung habe ich mich für den Wahlbezirk, in dem ich wohne, aufstellen lassen und wurde gewählt. Nun muss ich nur noch bei der Wahl mehr Stimmen bekommen als die Kandidat_innen der anderen Parteien in diesem Wahlbezirk und schon sitze ich im Gemeinderat.
Warum auf der Liste von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN?
Weil ich Umwelt und Soziales für die wichtigsten Themen der nächsten Jahre für die Gemeinde halte und weil es die einzige Liste mit abwechselnd Frauen und Männern auf der Reserveliste ist.
Warum parteilos?
Weil ich den Ortsverband, dessen Positionen und Personen unterstütze, aber nicht die Partei.
Weil ich eine gewisse Distanz zu allen Parteien auf Bundesebene sinnvoll für meine Arbeit halte.
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