Ich lösche ihn. Immer wieder. Meinen Feind, den Text.
Er hat sich in meinen Kopf gebrannt und ich kann ihn nicht mehr vernichten. Ich habe mich darauf eingelassen und nun ist es ein Klotz an meinem Bein.
Sich selbst nicht mehr genügen. Ich empfinde es als schlecht, was ich schreibe. Hasse es direkt und kann nichts daran ändern. Ein Neuanfang. Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es der einzige Weg.
Etwas tolles. Etwas, was die Leute lieben. Nicht mich. Ich bin nur derjenige, der die Dinge in den Computer hackt. Die Bilder enstehen in den Köpfen der Menschen. Sie sind die wahren Künstler. Viele haben in der heutigen Welt ihre Fantasie verloren und die will ich wieder aufwecken. Jeder hat sie in sich. Die Geschichten, Erinnerungen und Gefühle.
Doch auch für die, bei denen sie sich austobt, schreibe ich. Ich will sie teil haben lassen an dem was ich fühle, sehe, träume.
Ich halte nicht viel von Computern. Sie sind eine schlechte Schnittstelle, flach und abstoßend. Doch hier habe ich die Möglichkeit viel mehr zu erreichen. Jeder kann vorbeikommen und sich nehmen, was ihm gefällt oder auch nicht. Das ist auch der Grund für das ständig verändern des Aussehens meines Blogs. Ich will es minimal haben. Es soll die Leser nicht beeinflussen, aber es soll dennoch ansprechend sein.
Ihr seid es, weshalb ich noch immer hier bin. Ich könnte mit meinem Blog einiges verdienen, doch ich habe mich auf Trigami beschränkt, weil jeder Leser selbst entscheiden kann, ob er den Artikel lesen will oder nicht. Es drängt sich nicht auf und beeinflusst nicht, wie ständig vorhandene Banner oder ähnliches. Mein Ziel ist es nicht Geld zu verdienen, sondern Menschen zu bewegen.
Wie oft sitze ich alleine in meinem Zimmer, lehne den Kopf zurück, schließe die Augen und lasse neue Geschichten entstehen. Nur wenige schaffen es durch meinen Finger in den Computer und noch weniger werden dann auch online gestellt.
Vielleicht sind es die Gedanken, die mich hemmen. Der Versuch Qualität zu bieten. Ich bin alles. Ich bin nicht nur gute Texte, manchmal muss auch einfach etwas hinaus. Doch hat dies im Blog Platz? Wie sehen es die Leser? Ich muss wieder zurück kommen. Als ich noch behaupten konnte für mich selbst zu schreiben. Als ich mich gefreut habe, dass ich fünf Besucher am Tag hatte. Kann ich das? Bin ich nicht schon zu tief in diese Welt gesunken?
Ihr seid selbständige Menschen. Ich sollte nicht für euch denken, was euch gefällt und was nicht. Ihr seid auch nicht alle gleich. Der eine wird zu Tränen gerührt, während sich der andere nur denkt, was das wieder für ein Unsinn ist.
Kommunikation. Das ist etwas, das mir noch fehlt. Selten Kommentare. Unter den zehn meist kommentierten Artikeln ist kein einziger aus Meiner Welt. Ohne Feedback ist es schwierig. Ich verstehe, dass gerade diese Beiträge schwer zu kommentieren sind, aber es würde mich freuen. Und wenn es nur ein Wort ist. Oder per Mail.
Wenn ich den Blog heute schließen würde, wäre würde mir morgen schreiben? Würde es jemanden auffallen? Wäre es ein Verlust?
Es gibt so viele Blogs mit tollen Texten, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Ich kenne mich mit der Materie aus, hole mir hin und wieder ein paar Besucher. Wozu? Die meisten lesen nicht einen Text durch und sind schon wieder weg. Hat man in der heutigen Welt noch eine Chance als einzelner Blog? Ein Link in den Favoriten ist schon ein Erfolg, doch wer besucht regelmäßig seine Favoriten? Im Reader bin ich ein weiterer Lieferant unter vielen. Viele Beiträge werden nur noch überfolgen. In einer Welt der Reizüberflutung. Verlinkt in der Blogroll, ein Zeichen von Dank, vielleicht Anerkennung. Was es den einzelnen Menschen wirklich bedeutet, bleibt verborgen.
Ich kann nicht erwarten, dass man gerade mir mehr Aufmerksamkeit schenkt. Es wäre überheblich und dumm.
Was will ich?
Der Blog hat mich nach Wien gebracht. Er ist Schuld an einer Party in Hamburg, an Freunden in ganz Deutschland, an meiner Arbeit, an meinem Studium, an meiner Wohnung, an meinem Denken.
Ich sollte dankbar sein.
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